Was ist ein Exportbier?
Exportbier, oft auch einfach nur „Export“ genannt, ist ein untergäriges Bier mit einem Stammwürzegehalt von etwa 12 bis 14 % und einem Alkoholgehalt von etwas über 5 Volumenprozent. Durch die untergärige Brauweise ist es länger haltbar als obergärige Biere. Exportbiere können von heller bis dunkler Farbe sein und zeichnen sich durch einen malzigen Geschmack, eine reiche Schaumkrone und eine angenehme Süffigkeit aus. Exportbier ist vor allem für seine Vollmundigkeit und seinen etwas höheren Alkoholgehalt bekannt, wodurch es sich von anderen Biersorten wie z.B. Pils unterscheidet.
Exportbier hat ein angenehm malziges Aroma und einen ausgewogenen Geschmack, der leicht süßlich bis würzig sein kann. Die Farbe variiert je nach Brauart von einem hellen Goldton bis zu einem satten Kupfer oder Braun. Die Schaumstruktur ist feinporig und stabil, wodurch sich im Mund eine cremige Textur ergibt. Durch die stärkere Einmaischung, d.h. eine höhere Stammwürze, hat das Exportbier einen etwas höheren Alkoholgehalt, was ihm ein vollmundigeres Profil verleiht. Im Vergleich zu Pilsener Bieren ist Export etwas weniger herb und hat eine rundere Note.
Der Name „Export“ bezieht sich ursprünglich auf die Tatsache, dass dieses Bier zum ersten Mal für den Export über die Stadtgrenzen hinaus gebraut wurde. Die Bezeichnung „Exportbier“ oder „Export“ wurde im 19. Jahrhundert populär, als die Brauer begannen, ihre Produkte in andere Städte und Regionen zu versenden. Diese Exportbiere waren stärker eingebraut und daher länger haltbar, so dass sie die Reise unbeschadet überstanden. Insbesondere das Dortmunder Export wurde zum Synonym für ein kräftiges, haltbares Bier, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde. Der Name „Export“ etablierte sich daraufhin für Biersorten mit ähnlichen Eigenschaften.
Traditionell wurde Exportbier mit einer höheren Stammwürze gebraut, was einen höheren Alkoholgehalt und einen kräftigeren Geschmack zur Folge hatte. Es war haltbarer und widerstand längeren Transportwegen. Exportbiere wurden oft stärker gehopft, um eine bessere Haltbarkeit zu gewährleisten und den Geschmack über die längere Lagerzeit zu erhalten. Auch die Verwendung spezieller Malze und Hefen kann für Exportbiere charakteristisch sein.
Die Geschichte des Exportbieres reicht bis ins Mittelalter zurück, als die Brauer begannen, untergärige Biere für eine längere Haltbarkeit zu brauen. Im 19. Jahrhundert ermöglichte die Erfindung der Kältemaschine schließlich die ganzjährige Produktion von untergärigen Bieren wie Export und Pilsener. Zuvor war die Herstellung dieser Biere auf die kühleren Monate beschränkt, da für das untergärige Brauen Temperaturen zwischen 4 °C und 9 °C erforderlich sind. Mit der Verbreitung der Kältetechnik und der zunehmenden Industrialisierung wurde das Exportbier immer beliebter und in vielen Regionen zum Standardbier. In den 1970er Jahren verlor es jedoch teilweise an Beliebtheit gegenüber dem frischeren und herberen Pilsener.
Export ist ein Bier mit folgenden Eigenschaften
- Biersorte: untergärig
- Geschmack: malzig, vollmundig, würzig, leicht süßlich
- Farbe: hell, bernstein- bis kupferfarben
- Alkoholgehalt: 5,0 bis 5,5 % vol.
- Bittereinheiten: 20 bis 30 IBU
- Größte Verbreitung: Deutschland