Was ist ein Helles?
Das Helle, oft auch Helles Lager, Münchner Helles oder Bayrisch Hell genannt, ist ein untergäriges, hellgelbes Bier, das sich vor allem in Bayern großer Beliebtheit erfreut. Es zeichnet sich durch seinen milden Geschmack, seine geringe Hopfung und seine goldgelbe Farbe aus. Mit einem Alkoholgehalt von meist etwa 5 % vol. und einer leichten Bittere von 16 bis 22 IBU (International Bitterness Units) ist das Helle ein angenehm zu trinkendes Bier, das oft als „Alltagsbier“ der bayerischen Bierkultur bezeichnet wird.
Ein typisches Helles hat eine helle, stroh- bis goldgelbe Farbe, die durch die Verwendung von hellen Malzsorten erreicht wird. Diese werden bei niedrigen Temperaturen zu einer hellen, aber kräftigen Farbe gedarrt, die zwischen 5 und 12 EBC liegt. Die Schaumkrone des Hellen ist meist feinporig, stabil und cremig – ein optisches Highlight, das den Genuss schon optisch einleitet. Der Geschmack des Hellen ist mild und harmonisch mit einem feinen, malzig-süßlichen Aroma, das durch die geringe Hopfung nur leicht bittere Nuancen aufweist. Die mäßige Kohlensäure sorgt für ein weiches Mundgefühl, das dieses Bier so beliebt macht.
Der Begriff „Helles“ stammt aus dem Bayerischen und beschreibt die hellere Farbe dieses Bieres im Gegensatz zu den dunklen Bieren, die den Münchner Markt im 19. Während „hell“ im allgemeinen Sprachgebrauch für „hellfarbig“ steht, war der Begriff für Bier besonders prägnant, um es von dunkleren, kräftigeren Sorten zu unterscheiden. Die Entwicklung des Begriffs und die Popularisierung des Hellen als eigenständige Biersorte sind eng mit der Geschichte der Münchner Braukunst verbunden.
Die Brauerei Spatenbräu brachte 1895 das erste marktrelevante Helle in München auf den Markt, um den Pilsbieren aus Norddeutschland Konkurrenz zu machen. Damit legte Spatenbräu den Grundstein für das Helle, das bald von anderen Brauereien übernommen wurde und sich als beliebte Alternative zum klassischen dunklen Bier etablierte.
Die Ursprünge des Hellen liegen im 19. Jahrhundert, als das untergärige Gerstenbier in Bayern allmählich zur dominierenden Biersorte wurde. Zunächst war die Farbpalette der Biere jedoch sehr breit und reichte von weingelb über hellbraun bis dunkelbraun. Erst in den 1850er und 1860er Jahren wurden dunklere Biere populär, die bald als typisch für München galten. Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch norddeutsche Pilsbiere wagte die Münchner Brauerei Spatenbräu 1894 den Versuch, ein helles Bier herzustellen.
Das Spatenbräu „Helles“ kam 1895 auf den Münchner Markt und fand schnell Anhänger – und Kritiker. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Beliebtheit des Hellen stark zu, während das Dunkle in den Hintergrund trat. Heute gehört das Helle zu den beliebtesten Biersorten in Bayern und darüber hinaus.
Der Brauprozess des Hellen beginnt mit der Auswahl hochwertiger Rohstoffe: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Für das Helle wird meist besonders weiches Wasser verwendet, das den Geschmack nicht beeinflusst und die malzige Note hervorhebt. Der Malzanteil besteht hauptsächlich aus Pilsner Malz, das bei niedrigen Temperaturen gedarrt wird, um die helle Farbe zu erzielen. Der Hopfenanteil ist relativ gering und sorgt für die milde Bittere, während die verwendete Hefe untergärig ist und in kühler Umgebung arbeitet, was zu einem klaren und feinen Geschmacksprofil beiträgt.
Beim Brauprozess wird das Malz geschrotet und mit Wasser zur Maische vermischt, die anschließend erhitzt wird, um die Enzyme zu aktivieren und die Stärke in Zucker umzuwandeln. Nach dem Maischen und Läutern, bei dem die Feststoffe von der Flüssigkeit getrennt werden, wird die Würze mit Hopfen gekocht. Nach einer Kühlphase wird die Hefe zugegeben und das Bier vergärt. Das helle Bier wird in der Regel gefiltert, um ein klares, trübungsfreies Bier zu erhalten. Nach der Reifung, die einige Wochen dauern kann, kann das Helle in Flaschen abgefüllt und getrunken werden.
Ein Helles ist ein Bier mit folgenden Eigenschaften
- Biersorte: untergärig
- Geschmack: mild, leicht gehopft
- Farbe: hellgelb bis goldgelb
- Alkoholgehalt: 4,7-5,4 % vol.
- Bittereinheiten: 16 bis 22 IBU
- Größte Verbreitung: Süddeutschland, vor allem Bayern