IPA

IPA, India Pale Ale

Was ist ein IPA?

India Pale Ale, kurz IPA, ist ein Bierstil, der für sein intensives Hopfenaroma und seine kräftige Bitterkeit bekannt ist. Es ist einer der beliebtesten Bierstile der Craft-Beer-Bewegung und wird von Bierliebhabern weltweit geschätzt. Die Besonderheit eines IPAs liegt in der ausgewogenen Kombination von fruchtigen Noten, kräftigem Geschmack und einem ausgeprägten Hopfenprofil. Es ist ein obergäriges Bier, bei dem die Hefe bei höheren Temperaturen arbeitet und komplexe Aromen entwickelt.

Ein typisches IPA hat eine goldene bis bernsteinfarbene Tönung, wobei die Farbintensität zwischen 11 und 30 EBC (European Brewing Convention) liegen kann. Der Schaum ist meist feinporig, stabil und oft leicht cremig. Im Geschmack dominiert die Hopfenbittere, gemessen in IBU (International Bitterness Units), die je nach Sorte zwischen 35 und 75, in Einzelfällen sogar über 100 liegen kann. Aromatisch überraschen IPAs mit fruchtigen Noten wie Zitrus, Maracuja, Mango oder Papaya, ergänzt durch blumige, harzige oder würzige Nuancen. Der Alkoholgehalt variiert und liegt meist zwischen 3 und 9 Volumenprozent, bei stärkeren Varianten (Double IPA) auch höher. Leichtere Varianten, so genannte Session IPAs, haben einen geringeren Alkoholgehalt und sind besonders erfrischend.

Der Begriff „India Pale Ale“ stammt aus dem 19. Jahrhundert und spiegelt die historische Verbindung dieses Bierstils mit den britischen Kolonien wider. Ursprünglich entwickelte sich IPA aus dem englischen Pale Ale, einem hellen, obergärigen Bier. Die Wurzeln reichen jedoch noch weiter zurück: Aus dem „Oktoberbier“, einem Starkbier, entstand zunächst das Pale Ale, das dann als stärker eingebraute und hopfenreiche Variante für die Kolonien in Indien gebraut wurde. Der hohe Hopfen– und Alkoholgehalt garantierte eine längere Haltbarkeit während der langen Seereisen.

In Indien war es ursprünglich üblich, das Bier nach der Lieferung mit Wasser zu verdünnen, um den starken Geschmack zu mildern. Diese Praxis wurde jedoch zunehmend aufgegeben und das IPA wurde immer häufiger pur getrunken. So entwickelte sich das India Pale Ale von einer Unterart des Ales zu einer eigenständigen Biersorte.

Die stark gehopfte Variante des Pale Ales, die ihren Ursprung im England des 18. Jahrhunderts hat, wurde zunächst vor allem für den Export in die britischen Kolonien hergestellt. Der Name IPA stammt aus der Kolonialzeit, als britische Brauer das Bier für die lange Reise nach Indien haltbar machten. Damals war Bier auch in den Kolonien ein Grundnahrungsmittel, und die klimatischen Bedingungen in Indien erschwerten die lokale Bierproduktion. Im 19. Jahrhundert wurde IPA zum Symbol des britischen Kolonialismus, verlor aber mit der Industrialisierung und der Entwicklung von Kühltechniken an Bedeutung.

In den 1970er Jahren erlebte der Bierstil mit der Craft-Beer-Bewegung in den USA eine Renaissance. Amerikanische Brauer experimentierten mit neuen Hopfensorten und kreierten moderne Interpretationen des klassischen IPA, die sich durch intensivere Aromen und eine höhere Bittere auszeichnen. Heute wird IPA nicht nur in England und den USA, sondern auch in Deutschland und vielen anderen Ländern gebraut.

IPA steht für die Weiterentwicklung des Genussmittels Bier und ist ein weltweites Phänomen mit unzähligen Variationen wie New England IPA (trüb und fruchtig) oder West Coast IPA (klar und harzig). Es ist das Bier der Craft-Beer-Szene und beeindruckt durch seine komplexen Aromen und die Kombination von fruchtigen, blumigen und intensiven, bitteren Noten.

Ein IPA ist ein Bier mit folgenden Eigenschaften

  • Biersorte: obergärig
  • Geschmack: kräftige Hopfenbittere, fruchtige Noten, vollmundig
  • Farbe: goldgelb bis tief bernsteinfarben
  • Alkoholgehalt: 3 bis 9 Vol.
  • Bittereinheiten: 35 bis 100 IBU
  • Größte Verbreitung: England, Schottland, USA und Deutschland

Abweichend vom klassischen IPA gibt es zahlreiche Varianten dieses Bierstils, wie z.B: