Was ist ein Kölsch?
Kölsch ist ein helles, obergäriges Vollbier, das im Kölner Raum nicht nur getrunken, sondern regelrecht zelebriert wird. Mit einer durchschnittlichen Stammwürze von 11,3 °P und einem Alkoholgehalt von ca. 4,8 % hat Kölsch eine erfrischende Leichtigkeit, die es zu einem der beliebtesten Biere Deutschlands macht. Es zeichnet sich durch eine strohgelbe Farbe, eine feinporige, stabile Schaumkrone und einen mild-hopfigen Geschmack aus, der durch eine leichte Fruchtigkeit abgerundet wird.
Der Name „Kölsch“ leitet sich direkt von der Stadt Köln ab, die auf Kölsch „Kölle“ genannt wird. Das erste Bier im modernen Kölsch-Stil wurde 1906 von der Brauerei Sünner gebraut. Der Begriff etablierte sich spätestens 1918, als Kölsch erstmals als Bezeichnung für das helle, obergärige Bier verwendet wurde. Seine Geschichte reicht jedoch viel weiter zurück: Bereits im Mittelalter wurde in Köln Bier gebraut, allerdings meist trüb und mit Gewürzmischungen, der sogenannten „Grut“, statt mit Hopfen verfeinert. Erst im 15. Jahrhundert begann der Hopfenanbau in der Region.
Während des 19. Jahrhunderts wurde durch technische Innovationen wie die Dampfmaschine und Kühltechnik der Grundstein für die moderne Kölsch-Produktion gelegt. Mit der Kölsch-Konvention von 1986 wurde festgelegt, dass Kölsch nur in Köln und der unmittelbaren Umgebung gebraut werden darf. Seit 1997 ist es zudem eine geschützte geografische Angabe der EU.
Kölsch hat seine Wurzeln im mittelalterlichen Köln. Damals wurde Bier noch ohne Hopfen gebraut, bis im 15. Jahrhundert die hopfenhaltigen Varianten an Bedeutung gewannen. Im 17. Jahrhundert sorgte eine Kölner Stadtverordnung dafür, dass nur noch obergärige Biere wie das „Wieß“ gebraut werden durften. Diese Vorschrift schützte das Brauhandwerk und führte zur späteren Entwicklung des Kölsch.
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert änderten sich die Herstellungsmethoden und es entstand das klare, gefilterte Kölsch, wie wir es heute kennen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Kölsch-Brauereien und der Stil wurde zum Symbol der Kölner Identität. Bis heute prägen die traditionellen Brauhäuser und die Kölschstange (das typische 0,2-Liter-Glas) diese Bierkultur.
Die Herstellung von Kölsch beginnt mit der sorgfältigen Auswahl der Rohstoffe: Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und obergärige Hefe. Das Malz wird zunächst geschrotet und mit warmem Wasser vermischt, um die im Malz enthaltene Stärke in Malzzucker umzuwandeln. Diesen Vorgang nennt man Maischen. Anschließend wird die so entstandene Würze gefiltert und in der so genannten Sudpfanne mit Hopfen gekocht. Dabei entfaltet der Hopfen seine Bitterstoffe und das charakteristische Aroma, das dem Kölsch seinen mild-hopfigen Geschmack verleiht.
Nach dem Kochen wird die Würze abgekühlt und mit obergäriger Hefe versetzt. Diese sorgt bei einer relativ niedrigen Gärtemperatur von etwa 14 bis 16 °C für die Umwandlung des Zuckers in Alkohol und Kohlensäure. Nach der Gärung folgt die Reifung, bei der das Bier bei niedrigen Temperaturen gelagert wird, um die Aromen zu harmonisieren und den typischen Geschmack zu entwickeln.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem unfiltrierten „Wieß“, wird Kölsch am Ende gefiltert, um ein klares und helles Aussehen zu erhalten. Dadurch erhält Kölsch sein typisches Aussehen: strohgelb, klar und mit einer stabilen Schaumkrone. Von hier aus wird das fertige Bier in Flaschen, Fässer oder die typischen Kölschstangen abgefüllt und kann genossen werden.
Kölsch ist ein Bier mit folgenden Eigenschaften
- Biersorte: untergärig
- Geschmack: leicht, mild-hopfig, leicht fruchtig, erfrischend
- Farbe: strohgelb, klar
- Alkoholgehalt: ca. 4,8 % vol.
- Bittereinheiten: 20 und 30 IBU
- Größte Verbreitung: Köln und Umgebung