Gin Sorten

Gin Sorten

Welche Gin Sorten gibt es?

Gin wird in drei Kategorien unterteilt. Die 3 Arten von Gin Sorten sind: London Dry Gin, Dry Gin und Distilled Gin. Dabei handelt es sich nicht um Geschmackskategorien, sondern um eine Art „Reinheitsgebot“. Es legt fest, wie Gin hergestellt werden muss. Danach ist Gin eine Spirituose mit Wacholdergeschmack, die durch Aromatisierung von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs gewonnen wird.

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Was ist London Dry Gin?

London Dry Gin ist weder eine bestimmte Marke noch eine Herkunftsbezeichnung, sondern beschreibt eine Kategorie von Gin mit klar definierten Herstellungsvorschriften. Man könnte es als ein „Reinheitsgebot“ für Gin verstehen, da die Herstellung strengen Regeln unterliegt, die sowohl die Zutaten als auch die Destillation betreffen.

Im Gegensatz zu seinem Namen muss London Dry Gin nicht aus London stammen. Seit 2008 gibt es in der EU eine Verordnung, die festlegt, was ein Gin erfüllen muss, um sich London Dry Gin“ nennen zu dürfen. Dabei kommt es nicht auf den Herstellungsort an, sondern auf die Art der Herstellung. Der Alkohol muss genau 95 % Vol. haben und mindestens dreifach destilliert sein. Dies unterscheidet die Kategorie übrigens von einem Distilled Gin, der nur zweifach destilliert werden muss und nur aus heimischen Getreidesorten wie Roggen oder Weizen, aber auch Kartoffeln hergestellt werden darf.

Strenge Regeln für die Herstellung

Für die Herstellung von London Dry Gin gelten verschiedene gesetzliche Vorschriften. So muss der Alkoholgehalt mindestens 37,5 Volumenprozent betragen. Das Destillationsverfahren erfordert mindestens eine dreifache Destillation, um die charakteristische Reinheit und Komplexität zu erreichen. Als Rohstoffe dürfen nur pflanzliche Ausgangsstoffe wie Getreide oder Melasse verwendet werden, was zur Qualität und Authentizität der Spirituose beiträgt. Darüber hinaus ist die Reinheit der Zutaten entscheidend: Es dürfen weder Zucker noch Farbstoffe zugesetzt werden, wodurch der natürliche Geschmack erhalten bleibt. Schließlich muss das Aroma des Wacholders klar im Vordergrund stehen und den Geschmack dominieren – ein unverzichtbares Merkmal, das den London Dry Gin von anderen Gins unterscheidet und ihn so besonders macht.

Die Destillation erfolgt mit neutralem Alkohol, der anschließend mit Wacholder und weiteren Kräutern und Gewürzen, den so genannten Botanicals, verfeinert wird. Der Unterschied zu anderen Gin Sorten wie Destilled Gin liegt unter anderem in dem zusätzlichen Destillationsschritt, den London Dry Gin durchläuft.

Botanicals: Die Geschmacksträger des London Dry Gin

Jeder London Dry Gin hat ein einzigartiges Geschmacksprofil, das durch die Auswahl der Botanicals bestimmt wird. Wacholder bildet die Grundnote, ergänzt durch klassische Zutaten wie Angelikawurzel und Koriander. Häufig werden auch Zitrusfrüchte wie Zitronen- oder Orangenschalen sowie exotischere Zutaten wie Ingwer, Zimt oder Vanille verwendet. Die EU-Verordnung schreibt zwar ein dominierendes Wacholderaroma vor, macht aber keine genauen Vorgaben zur Intensität oder Zusammensetzung des Aromas.

Historische Entwicklung und Popularität

London Dry Gin ist die älteste und wohl auch bekannteste Gin-Kategorie. Sein Vorgänger, der Old Tom Gin, wurde häufig mit Zucker versetzt, um den herben Geschmack zu mildern. Erst mit dem Fortschritt der Destillationskunst im 18. Jahrhundert konnte ein qualitativ hochwertiger London Dry Gin entstehen, der sich bald großer Beliebtheit erfreute.

Im 18. Jahrhundert erlebte London eine Blütezeit der Gin-Destillerien, von denen viele von Schotten gegründet wurden. Einige dieser Destillerien verwenden noch heute Originalrezepte, die streng geheim gehalten werden. London Dry Gin galt schon immer als edle Spirituose und wurde auch vom britischen Königshaus geschätzt. Die Mutter von Königin Elizabeth II, Queen Mum, war eine bekennende Gin-Liebhaberin und ernannte die Hersteller ihrer Lieblingssorten sogar zu Hoflieferanten.

Obwohl die Blütezeit der Londoner Gin-Produktion längst vorbei ist, erlebt Gin heute eine Renaissance. Die Vielfalt in Geschmack und Herstellung hat dazu geführt, dass Gin Sorten im Bereich Dry und Destilled Gin weltweit immer beliebter werden und neue Zielgruppen ansprechen.

Was ist Distilled Gin / Dry Gin?

Gin ist nicht gleich Gin – verschiedene Kategorien bringen unterschiedliche Regelungen und Geschmackserlebnisse mit sich. Dry Gin gehört zu den gesetzlich geregelten Ginsorten, die in der EU-Spirituosenverordnung festgelegt sind. Diese Vorschriften stellen sicher, dass bei der Herstellung nur natürliche und naturidentische Zutaten verwendet werden und mindestens eine zweifache Destillation erfolgt. Doch was macht einen Dry Gin aus und wo liegen die Unterschiede zu anderen Gin Sorten wie z.B. London Gin?

Was macht Dry Gin aus?

Dry Gin zeichnet sich durch seine Herstellung und die Qualität der verwendeten Zutaten aus. Der Ethylalkohol für Dry Gin muss einen Alkoholgehalt von mindestens 96 Volumenprozent aufweisen und landwirtschaftlichen Ursprungs sein. In einem weiteren Destillationsschritt wird dem Alkohol durch die Zugabe von Wacholderbeeren und anderen pflanzlichen Aromastoffen eine aromatische Note verliehen. Eine Besonderheit: Der Wacholdergeschmack muss im Dry Gin dominieren, Süßstoffe sind gänzlich tabu. Farbstoffe und naturidentische Aromastoffe dürfen dagegen zugesetzt werden, um den gewünschten Geschmack zu verstärken.

London Dry Gin – eine strenge Interpretation des Dry Gin

London Gin, oft auch London Dry Gin genannt, gehört ebenfalls zu den destillierten Gins. Allerdings gelten hier strenge Auflagen: Alle Aromastoffe müssen natürlichen Ursprungs sein und vollständig vor der Destillation zugesetzt werden. Eine Zugabe von Aroma- oder Farbstoffen nach der Destillation ist nicht erlaubt. Süßstoffe dürfen zwar verwendet werden, aber nur in sehr geringen Mengen von maximal 0,1 Gramm Zucker pro Liter. Dies verleiht dem London Dry Gin eine besonders klare und unverfälschte Wacholdernote, die von traditionellen Gin-Kennern besonders geschätzt wird.

Die EU-Definition und die Herkunft von Dry Gin

Um eine einheitliche Qualität und eine klare Definition für Gin zu schaffen, hat die Europäische Union festgelegt, dass nur Alkohol aus landwirtschaftlichen Rohstoffen mit einem bestimmten Reinheitsgrad als Basis für Gin verwendet werden darf. Der Ethylalkohol wird zweifach destilliert, um den charakteristischen Wacholdergeschmack zu erhalten. Die Vorschriften sind Teil der Bemühungen der EU, verbindliche Standards für eine Vielzahl von Produkten zu schaffen – ähnlich wie bei anderen Produkten wie Butter oder Papiermaße.

New Western Dry Gin – ein moderner Ansatz

In den letzten Jahren ist ein neuer Trend entstanden: Der so genannte New Western Dry Gin, der die strengen Wacholdernoten des traditionellen Dry Gin auflockert und anderen Aromen mehr Raum gibt. Diese Interpretation von Dry Gin betont oft fruchtige, blumige oder würzige Noten und spricht Genießer an, die neue Geschmackserlebnisse suchen. Dennoch bleibt Dry Gin als Kategorie erhalten, während New Western Dry Gin eine moderne Variante darstellt, die den kreativen Spielraum der Destillateure nutzt.

Was ist Distilled Gin und was macht ihn so besonders?

Destillierter Gin ist eine besonders reine Form von Gin, die sich durch ihren Herstellungsprozess und die hochwertige Extraktion der Botanicals auszeichnet. Diese Gin-Variante wird durch Destillation aromatisiert – das heißt, die pflanzlichen Zutaten (Botanicals) geben ihre Aromen während der Destillation direkt an den Alkohol ab. Damit unterscheidet sich Distilled Gin deutlich von anderen Gin Sorten, bei denen die Aromen oft erst nach der Destillation durch Essenzen oder künstliche Aromastoffe hinzugefügt werden.

Wie wird destillierter Gin hergestellt?

Der entscheidende Schritt bei der Herstellung von destilliertem Gin ist die Destillation der pflanzlichen Bestandteile zu Alkohol. Die gebräuchlichsten Verfahren sind die Mazeration und die Dampfinfusion (Perkulation). Beim Mazerieren werden die Botanicals direkt in den Alkohol eingelegt, wodurch sie ihre Aromen vollständig an das Destillat abgeben. Bei der Dampfinfusion hingegen werden die Botanicals in einen Korb gelegt, durch den heißer Alkoholdampf strömt, der die Aromen aufnimmt. Beide Verfahren sorgen dafür, dass die flüchtigen und feinen Aromen der Pflanzen im Destillat eingefangen werden, was zu einem besonders klaren und intensiven Geschmack führt.

Unterschiede zu anderen Gin Sorten

Im Gegensatz zum destillierten Gin gibt es auch Gins, bei denen die Aromen erst nach der Destillation hinzugefügt werden, oft mit Hilfe von Essenzen oder Aromastoffen. Diese Methode ermöglicht zwar eine gleichmäßige und zeitsparende Produktion, erreicht aber nicht die gleiche aromatische Tiefe und Reinheit. Ein besonders anspruchsvolles Beispiel für einen destillierten Gin ist der London Dry Gin: Hier dürfen außer einem minimalen Zuckerzusatz (maximal 0,1 Gramm pro Liter) keine Aromen oder Farbstoffe nachträglich zugesetzt werden, weshalb der London Dry Gin für seine strenge Reinheit und seine klassische Wacholdernote bekannt ist.

Einfluss der Destillation auf den Geschmack

Die Destillation selbst hat einen großen Einfluss auf den Geschmack eines destillierten Gins. Dabei spielen die Kombination der Botanicals, die Destillationstemperatur sowie die Wahl zwischen Pot Still (traditionellere Methode) und Column Still (moderne, kontinuierliche Methode) eine zentrale Rolle. Die Pot Still Destillation verleiht dem Gin ein komplexeres und intensiveres Aroma, während die Column Still Destillation eher ein besonders reines und weiches Endprodukt hervorbringt. Der Gin-Hersteller kann hier fein abstimmen, um ein spezifisches Geschmacksprofil zu kreieren – von frischen Zitrusnoten bis hin zu erdigen oder würzigen Nuancen.

Botanicals im destillierten Gin und ihre Rolle

Im Zentrum des Geschmacksprofils eines jeden Gins steht die Wacholderbeere, die dem Gin seinen typischen Charakter verleiht. Destillierter Gin kann aber auch eine Vielzahl anderer Botanicals enthalten, die dem Destillat Tiefe und Vielfalt verleihen. Koriandersamen sorgen für würzig-fruchtige Noten, Angelikawurzel für erdige Nuancen und Zitrusfrüchte wie Zitronenschalen für frische Akzente. Beliebt sind auch Botanicals wie Kardamom, Zimt und Pfeffer, die jeweils unterschiedliche Aromen in das fertige Produkt einbringen und für ein abwechslungsreiches Geschmackserlebnis sorgen.

Durch die Kombination dieser Herstellungsverfahren und die sorgfältige Auswahl der Zutaten bietet destillierter Gin eine aromatische Tiefe und Reinheit, die bei anderen Gin Sorten nur selten erreicht wird. Das Ergebnis ist ein besonders hochwertiges Getränk, das die Essenz der verwendeten Botanicals in reiner Form einfängt.

Neben den klassischen Gin Sorten gibt es zahlreiche weitere Sorten, die mit außergewöhnlichen Aromen und einzigartigen Herstellungsmethoden begeistern. Vom fruchtigen Sloe Gin bis zum holzgereiften Reserve Gin ist für jeden Geschmack etwas dabei. Hier findest du weitere Gin Sorten.

Aufbau des Gin-Aromarades

Das Aromarad besteht aus drei Ebenen. Während der Verkostung „arbeitet“ man sich von innen nach außen vor und wird so immer genauer in der Beschreibung des Gins.

Gin-Aromarad

Innere Ebene: Geschmackskategorien

Im Inneren des Rades gibt es insgesamt 9 Kategorien, denen ein erster Eindruck bzw. ein Aroma zugeordnet werden kann. Neben Zitrus- und Blumennoten spielen hier auch wacholdertypische Noten eine Rolle: Piniennoten, der Geruch einer Wiese nach einem kurzen Regen oder ein erdiges Aroma sind typische Assoziationen, die verschiedene Wacholdersorten auslösen können.

Zweiter Ring: nähere Beschreibung der Kategorie

Im zweiten Ring des Aromarades werden die einzelnen Aromakategorien näher beschrieben. Hier geht es um die Beschreibung der Sinneseindrücke, die ein Gin auslösen kann. Die Kategorie „pikant / scharf“ lässt sich beispielsweise in pfeffrige Noten unterteilen. Oder Aromen, die ein sehr warmes Mundgefühl erzeugen: nussig oder scharf. Allein mit dieser Einteilung lassen sich die Aromen eines Gins treffend beschreiben.

Äußerer Ring: die einzelnen Botanicals

Hilft der zweite Ring des Aromarades vor allem dabei, die richtigen Worte für das Geschmacksempfinden zu finden, zeigt der äußere Kreis, welche einzelnen Botanicals diesen Eindruck auslösen können. Hier sind vor allem die Gewürze vertreten, die bei der Herstellung von Gin eine besondere Rolle spielen.

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