Golferarm

Golferarm

Was ist der Golferarm?

Beim Golferellenbogen oder Golferarm sind die Muskelansätze an der Innenseite des Ellenbogens gereizt oder geschädigt. Die häufigste Ursache dafür ist eine Überlastung der Sehnen durch einseitige oder starke Beanspruchung, wie beispielsweise bei Sportarten wie Golf oder handwerklichen Tätigkeiten.

Betroffene erleben Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens, die oft in den Unterarm, Oberarm oder sogar in die Hand ausstrahlen können. Diese Beschwerden treten häufig bei bestimmten Bewegungen auf, wie beim Beugen des Handgelenks, beim Schreiben, Heben von Gegenständen oder bei ruckartigen Bewegungen des Handgelenks. Es fällt den Betroffenen oft schwer, kraftvoll zuzugreifen, und die Beweglichkeit des Arms kann eingeschränkt sein. Die Schmerzen können in Ruhe abklingen, jedoch auch nachts auftreten und den Schlaf beeinträchtigen.

Im Gegensatz zum Tennisellenbogen, bei dem die Sehnenansätze der Hand- und Fingerstrecker an der Außenseite des Ellenbogens schmerzhaft gereizt sind, betrifft der Golferellenbogen die Sehnen der Beugemuskulatur an der Innenseite.

Nach einer genauen Untersuchung durch Fachärzte stehen Patienten mit einem Golferarm viele konservative Therapieoptionen zur Verfügung. Besonders effektiv sind Dehn- und Kräftigungsübungen, die die Muskulatur stärken und die Heilung unterstützen. Da die Beschwerden oft erst nach mehreren Monaten vollständig zurückgehen, ist Geduld ein wichtiger Bestandteil der Therapie. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden durch eine angemessene konservative Behandlung vollständig ab, sodass ein operativer Eingriff nur in sehr seltenen Fällen notwendig ist.

Weniger als 1 % der Bevölkerung leidet unter einem Golferellenbogen. Die Beschwerden treten meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Der Golferellenbogen ist deutlich seltener als der Tennisarm. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.

Welche Schmerzen verursacht der Golferellenbogen?

Der Golferellenbogen macht sich anfangs durch Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens bemerkbar, die vor allem bei bestimmten Bewegungen auftreten. Vielleicht hast du das selbst schon erlebt: Sobald du die betroffenen Muskelgruppen anspannst oder belastest, werden die Beschwerden stärker. Doch nach einer Pause lassen die Schmerzen oft schnell wieder nach. Das klingt zunächst harmlos, doch im Laufe der Zeit können sich die Symptome verschlimmern. Der Bereich wird druckempfindlich, es können Schwellungen oder Rötungen auftreten, und manchmal fühlt sich die Stelle auch spürbar wärmer an.

Wenn die Erkrankung weiter voranschreitet, treten die Schmerzen nicht mehr nur bei Belastung auf, sondern können auch in Ruhe oder nachts stören. Häufig strahlen sie bis in die Hand oder Schulter aus, was die Beweglichkeit zusätzlich einschränkt. Ein fester Griff, wie zum Beispiel beim Halten eines Gegenstands oder beim Händeschütteln, wird für viele Betroffene zur Herausforderung. Das kann im Alltag wirklich hinderlich sein und fühlt sich oft frustrierend an. Je früher du die Symptome ernst nimmst und Maßnahmen ergreifst, desto besser kannst du die Beschwerden in den Griff bekommen und verhindern, dass sie sich verschlimmern.

Ursachen des Golferarms

Der Golferellenbogen macht sich durch Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens bemerkbar – genauer gesagt dort, wo die Muskelsehnen am so genannten medialen Epicondylus ansetzen. Dabei handelt es sich um eine kleine Knochenverdickung auf der Kleinfingerseite des Oberarms (Humerus), die als Ansatzpunkt für mehrere Muskeln dient. Diese Muskeln sind unter anderem für die Beugung von Hand und Fingern sowie für die Einwärtsdrehung des Unterarms verantwortlich. Dazu gehören der speichenseitige Handbeugemuskel (Musculus flexor carpi radialis), der lange Hohlhandmuskel (Musculus palmaris longus) und der ellenseitige Handbeugemuskel (Musculus flexor carpi ulnaris).

Der Golferellenbogen entsteht meist durch Überlastung oder Reizung der Sehnenansätze. Besonders gefährdet sind Menschen, die ihre Unterarmmuskulatur plötzlich stark belasten oder monotone Bewegungen über einen längeren Zeitraum ausführen. Vielleicht kennt man das aus dem Alltag: Dreh- und Schraubbewegungen, wie sie bei handwerklichen Tätigkeiten vorkommen, oder stundenlanges Arbeiten am Computer ohne ergonomische Haltung können ebenso Ursachen sein wie wiederholte Beugebewegungen der Hände – zum Beispiel beim Malen, Holzhacken oder Schneiden. Auch ruckartige Bewegungen, zum Beispiel beim Golfabschlag oder bei Wurfsportarten, können den Golferellenbogen begünstigen.

Schon ein instabiler Schultergürtel oder mangelnde Körperspannung können einen Golferarm begünstigen. Bei verspannten oder verkürzten Muskeln kommt es häufig zu Überlastungen am Übergang zwischen Sehne und Knochen. Diese entstehen meist durch monotone Bewegungen, die zu kleinen Verletzungen im Gewebe, so genannten Mikrotraumata, führen. Mit der Zeit entwickeln sich daraus Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Früher ging man davon aus, dass eine Entzündung der Muskulatur die Beschwerden auslöst. Heute weiß man, dass es sich vor allem um Verschleißerscheinungen und minimale Verletzungen an den Sehnenansätzen handelt. Auch wenn noch nicht alle Mechanismen des Golferellenbogens vollständig geklärt sind, steht fest: Je früher die Ursachen erkannt und entsprechend gehandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine rasche Besserung.

Wie wird der Golferellenbogen vom Arzt erkannt?

Wenn Sie Schmerzen an der Innenseite Ihres Ellenbogens haben, fragen Sie sich vielleicht: Handelt es sich um einen Golferellenbogen? Die Diagnose kann am besten ein Facharzt für Orthopädie stellen. Dabei ist es wichtig, frühzeitig abzuklären, ob andere Ursachen wie eine Schleimbeutelentzündung, ein Tennisarm oder auch eine Nervenreizung im Bereich der Halswirbelsäule hinter den Beschwerden stecken.

Im Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt geht es zunächst um Ihre Krankengeschichte. Er wird Sie fragen, wann und bei welchen Bewegungen der Schmerz auftritt, ob er in den Ober- oder Unterarm ausstrahlt und ob ein Unfall oder eine bestimmte Tätigkeit der Auslöser sein könnte. Auch Ihre beruflichen und sportlichen Aktivitäten sind von Interesse, um die Ursache Ihrer Beschwerden besser eingrenzen zu können.

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arm vorsichtig abgetastet und auf seine Beweglichkeit geprüft. Ein typisches Zeichen für einen Golferellenbogen ist ein schmerzempfindlicher Punkt an der Innenseite des Ellenbogens. Vielleicht fällt Ihnen auch auf, dass das Greifen von Gegenständen unangenehm oder schwierig ist.

Ein einfacher Test kann bei der Diagnose helfen: Wenn Sie Ihre Hand mit der Handfläche nach unten strecken und gegen Widerstand nach unten drücken, spüren Sie beim Golferellenbogen meist Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens. Keine Sorge – dieser Test hilft Ihrem Arzt, die Ursache Ihrer Beschwerden gezielt zu finden.

In der Regel sind keine weiteren Untersuchungen nötig. Gibt es jedoch Anzeichen für zusätzliche Probleme wie Arthrose oder freie Gelenkkörper im Ellenbogengelenk, kann Ihr Arzt Ihnen zum Beispiel eine Röntgenaufnahme empfehlen. Wichtig ist: Mit einer klaren Diagnose können Sie und Ihr Arzt gemeinsam den besten Weg finden, Ihre Beschwerden zu lindern und Ihnen wieder mehr Beweglichkeit und Lebensqualität zu ermöglichen.

Konservative Therapie des Golferellenbogens

Die konservative Therapie des Golferellenbogens zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Heilung ohne operativen Eingriff zu fördern. Zu Beginn der Behandlung ist es wichtig, den betroffenen Arm zu schonen. Vermeiden Sie die Bewegungen oder Tätigkeiten, die die Überlastung verursacht haben, und überlegen Sie, wie Sie solche Belastungen in Zukunft vermeiden können. Zum Beispiel kann eine ergonomische Maus bei der Bildschirmarbeit oder ein Techniktraining beim Sport helfen, erneute Beschwerden zu vermeiden.

Eine vollständige Ruhigstellung des Armes, z. B. durch einen Gips, ist jedoch nicht notwendig. Schonende Bewegungen, die keine Schmerzen verursachen, sind erlaubt und für die Heilung sogar förderlich. Zur Unterstützung können Bandagen oder spezielle Orthesen verwendet werden. Sie entlasten die Muskulatur, reduzieren den Muskelzug am Ellenbogen und lindern so die Schmerzen. Außerdem stabilisieren sie das Gelenk und erleichtern den Übergang zu krankengymnastischen Übungen. Solche Bandagen sind in Sanitätshäusern und Sportfachgeschäften erhältlich.

Zur zusätzlichen Unterstützung können Kinesio-Tapes eingesetzt werden. Diese bunten Klebebänder stabilisieren gezielt bestimmte Muskelgruppen und fördern die Durchblutung. Physiotherapeuten bringen die Tapes fachgerecht an und nutzen dabei auch Akupunkturpunkte, um die Schmerzlinderung und Heilung weiter zu unterstützen.

Auch physikalische Therapien wie Kälteanwendungen, Stoßwellen oder Reizstrom können hilfreich sein. In der Akutphase empfinden viele Patienten Kälte als angenehm, während bei länger bestehenden Beschwerden Wärmeanwendungen in den Vordergrund rücken. Die Stoßwellentherapie arbeitet mit energiereichen Wellen und hat sich bei Sehnenerkrankungen wie dem Golferellenbogen bewährt. Das TENS-Verfahren, bei dem ein schwacher Reizstrom die Schmerzwahrnehmung blockiert, eignet sich sowohl für akute als auch für chronische Schmerzen. Ein Vorteil: Die TENS-Therapie kann mit einem mobilen Gerät bequem zu Hause durchgeführt werden.

In manchen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Schmerzstillende und entzündungshemmende Salben bringen oft eine erste Linderung, in schwereren Fällen kommen Tabletten mit Wirkstoffen wie Diclofenac oder Ibuprofen zum Einsatz. Alternativ können entzündungshemmende Substanzen mit Hilfe von Schallwellen (Sonophorese) oder Gleichstrom (Iontophorese) in den betroffenen Bereich eingebracht werden. Bei besonders starken Schmerzen oder drohender Chronifizierung kann Ihr Arzt auch die Injektion eines örtlichen Betäubungsmittels, zum Beispiel Botulinumtoxin, in Erwägung ziehen.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen lassen sich die Beschwerden eines Golferellenbogens in den meisten Fällen erfolgreich behandeln und Sie können Ihren Alltag wieder schmerzfrei genießen.

Konservative Therapie des Golferellenbogens

Die Behandlung des Golferellenbogens kann durch gezielte Übungen unterstützt werden, die sowohl die Muskulatur stärken als auch die Beweglichkeit verbessern. Wichtig ist jedoch, sich vorher von einem Arzt oder Physiotherapeuten beraten zu lassen, da Fehlbelastungen oft nicht nur den Arm betreffen, sondern auch mit Problemen im Schulter- oder Nackenbereich zusammenhängen können.

Exzentrisches Training: Kräftigung der Handgelenksbeuger

Eine effektive Behandlungsmethode ist das exzentrische Training, das speziell die Handgelenksbeuger stärkt und den schmerzhaften Sehnenansatz entlastet. Sie können entweder eine kleine Hantel, eine Wasserflasche oder eine Gummirolle verwenden. Setzen Sie sich auf einen Stuhl, legen Sie den Unterarm auf den Tisch oder Oberschenkel und lassen Sie die Hand über die Kante hängen. Mit der freien Hand führen Sie die belastete Hand mit dem Gewicht nach oben. Dann lassen Sie die belastete Hand langsam und kontrolliert wieder absinken. Führen Sie diese Übung einmal täglich in 2-3 Serien mit jeweils 10 Wiederholungen durch.

Alternativ können Sie auch eine Gummirolle verwenden. Halten Sie diese in beiden Händen, wobei die Unterarme nach oben zeigen. Drehen Sie die Rolle mit der gesunden Hand nach vorne, so dass die betroffene Hand dem Zug langsam nachgibt. Wiederholen Sie die Bewegung 10 Mal pro Satz und üben Sie täglich.

Dehnübungen durchführen: Muskeltonus senken und Beweglichkeit steigern

Dehnübungen spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Beginnen Sie mit der Dehnung der Handgelenksbeuger: Strecken Sie den betroffenen Arm mit der Handfläche nach oben vor sich aus. Mit der anderen Hand ziehen Sie das Handgelenk vorsichtig nach unten, bis Sie ein leichtes Ziehen im Ellenbogen spüren. Halten Sie diese Position mindestens 30 Sekunden und wiederholen Sie die Übung 2 bis 3 Mal.

Um die Handgelenksstrecker zu dehnen, ballen Sie die Hand zu einer Faust, beugen das Handgelenk nach vorne und drehen es zur Kleinfingerseite. Mit der freien Hand unterstützen Sie die Bewegung durch leichten Druck. Auch hier die Position mindestens 30 Sekunden halten und 2-3 Mal wiederholen.

Faszienmassage: Verspannungen lösen

Der Einsatz einer Faszienrolle oder eines Faszienballs kann helfen, verspannte Muskeln zu lockern und Schmerzen zu lindern. Legen Sie Ihren Unterarm auf einen Tisch und rollen Sie langsam über die schmerzende Stelle an der Innenseite des Unterarms. Ein leichter Schmerz ist normal, sollte aber unmittelbar nach der Übung nachlassen.

Abschließender Hinweis

Die regelmäßige Durchführung dieser Übungen kann langfristig die Beschwerden eines Golferellenbogens lindern und die Heilung fördern. Achten Sie immer darauf, die Übungen schmerzfrei und kontrolliert durchzuführen. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie unbedingt einen Facharzt oder Therapeuten aufsuchen.

Operation des Golferarms

Eine Operation des Golferarms ist in der Regel erst dann notwendig, wenn konservative Behandlungen über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten konsequent durchgeführt wurden, aber keinen Erfolg gebracht haben. Nur bei anhaltenden Beschwerden und starker Beeinträchtigung im Alltag wird der behandelnde Orthopäde diesen Schritt in Erwägung ziehen.

Bei der minimal-invasiven, arthroskopischen Operation wird gezielt an den betroffenen Strukturen gearbeitet. Der Chirurg schneidet die entzündeten und überlasteten Faserstränge der Muskelsehnen ein, um den Druck auf den Arm zu reduzieren und die Entzündung zu lindern. Zusätzlich kann bei Bedarf das schmerzleitende Nervengeflecht im Bereich des Ellenbogens durchtrennt oder verödet werden – ein Verfahren, das als Denervierung bezeichnet wird.

Besonderes Augenmerk gilt dem Ellennerv (Nervus ulnaris), der beim Golferellenbogen häufig mitbetroffen ist. Ist der Nerv eingeklemmt, schafft der Chirurg gezielt Platz, um den Druck zu lindern. In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Nerv zu verlagern, was als Transposition bezeichnet wird.

Genesung und Arbeitsfähigkeit nach der Operation

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit hängt von der beruflichen Belastung und der Art des Eingriffs ab. Nach einer schonenden Arthroskopie des Ellenbogens sind viele Patienten bereits nach ein bis zwei Wochen wieder arbeitsfähig. Schwere körperliche Tätigkeiten erfordern jedoch oft eine längere Auszeit.

Heilungsverlauf und Nachbehandlung

Entscheidend für den Erfolg der Operation ist eine sorgfältige Nachbehandlung. Mit Physiotherapie und gezielten Übungen kann die Heilungszeit deutlich verkürzt werden. Manche Patienten berichten bereits nach drei Wochen über eine deutliche Schmerzfreiheit, in schwereren Fällen kann es bis zu sechs Monate dauern, bis eine völlige Schmerzfreiheit erreicht ist.