Redewendung: „Das geht auf keine Kuhhaut“
Die Redewendung „Das geht auf keine Kuhhaut“ wird verwendet, um auszudrücken, dass etwas extrem übertrieben, maßlos oder unvorstellbar ist. Sie wird typischerweise verwendet, wenn jemand eine große Anzahl von Fehlern, Unverschämtheiten oder Verfehlungen begeht oder wenn eine Situation besonders ausufernd erscheint.
„Elisa, liest du deine Hausaufgaben vor?“ Die scharfe Stimme des Deutschlehrers hallt durch das Klassenzimmer. Eben noch döste Elisa unbemerkt auf ihrem Tisch, jetzt sitzt sie kerzengerade da: „Äh… mein Hund hat sie heute Morgen gefressen.“ Der Lehrer reibt sich die Schläfen und seufzt: „Gestern war es die Katze, davor der Papagei und jetzt der Hund? Deine Ausreden gehen auf keine Kuhhaut mehr!“
Aber warum wird in dieser Redewendung ausgerechnet die Kuhhaut erwähnt? Die Erklärung liegt im Mittelalter: Damals glaubte man, der Teufel führe akribisch Buch über alle Sünden der Menschen. Seine Aufzeichnungen hielt er auf Pergament fest, einem Material, das aus der gegerbten Haut von Ziegen oder Kühen hergestellt wurde. Hatte jemand so viele Sünden auf seinem Konto, dass sie nicht einmal auf eine Kuhhaut passten, galt er als besonders lasterhaft.
Heute drückt der Ausdruck aus, dass ein Verhalten oder eine Situation völlig inakzeptabel ist. Ob Elisas phantasievolle Ausreden oder andere Exzesse: „Das geht auf keine Kuhhaut“ macht auch heute noch deutlich, wenn etwas das Maß des Erträglichen sprengt.