Klar wie Kloßbrühe

Klar wie Kloßbrühe

Redewendung: „Klar wie Kloßbrühe“

Die deutsche Sprache ist reich an Redewendungen, deren Ursprünge oft bis ins Mittelalter zurückreichen. Auch die Redewendung „klar wie Kloßbrühe“ stammt aus dieser Zeit, in der das Leben von Rittern, Burgen und Klöstern geprägt war.

Gerade in Klöstern spielte die Ernährung eine zentrale Rolle, was sich in Redewendungen wie „klar wie Kloßbrühe“ widerspiegelt. Während der Fastenzeit bereiteten die Mönche und Nonnen eine sehr dünne Suppe zu, die so genannte Klostersuppe. Sie enthielt keine Einlagen, so dass der Boden der Schüssel trotz der Flüssigkeit sichtbar blieb. Da diese Klosterspeise in der Bevölkerung kaum bekannt war, wandelte sich der Begriff im Volksmund humorvoll zur „Kloßbrühe“.

Die Bedeutung des Ausdrucks ist jedoch nicht eindeutig und lässt Interpretationsspielraum. Der ironische Unterton kann genutzt werden, um eine Aussage trivial oder widersprüchlich erscheinen zu lassen. Das Englische kennt dagegen klarere Entsprechungen: „clear as day“ für etwas Offensichtliches oder „clear as mud“ für etwas Unklares. Auch andere Länder haben kreative Varianten: In Schweden heißt es „klar wie Wurstwasser“, die Niederländer setzen auf „klar wie Kandis“.